Fashion Week

New York, Paris, London und Mailand - die „Big Four“

Welt der Mode © .shock - Fotolia.comOb Berlin, Kopenhagen, Beirut oder Buenos Aires: Nahezu jede Großstadt der Welt hat mittlerweile ihre eigene Fashion Week. Während dieses Events finden zahlreiche Modenschauen von großen Designern statt um die neuesten Kollektionen und Trends zu präsentieren. Bei den Zuschauern handelt es sich meist um einen erlesenen Kreis aus gehobener Stammkundschaft, Fachpublikum, Einkäufern, Pressevertretern und Prominenten. Jährlich werden rund um den Globus mehr als hundert Fashion Weeks veranstaltet. Zu den einflussreichsten Modewochen zählen New York, Paris, London und Mailand. Diese vier Metropolen werden in der Modewelt auch als die „Big Four“ bezeichnet.
Neben den vielen Modeveranstaltungen im klassischen Sinne gibt es auch spezifische Varianten wie beispielsweise die Miami Fashion Week, die sich ausschließlich der widmet oder die Portland Fashion Week, bei der sich die grüne Modeszene trifft um die neuesten Trends der Eco Fashion zu zelebrieren. In den großen Modemetropolen finden die Fashion Weeks in der Regel zweimal jährlich statt: Zwischen Januar und April wird die Herbst-/Winterkollektion vorgestellt, während zwischen September und November die Frühjahrs-/Sommerkollektion gezeigt wird. Die Kollektionen müssen soweit im Voraus präsentiert werden, um den Händlern die Möglichkeit der frühzeitigen Planung zu geben.

Die erste Fashion Week fand während des zweiten Weltkrieges 1943 in New York statt - damals noch unter dem Namen „Press Week“. Die Veranstaltung wurde von der US-amerikanischen Modejournalistin Eleanor Lambert initiiert. Lambert war eine Ikone auf ihrem Gebiet. Aus heutiger Sicht war ihr Status in etwa vergleichbar mit dem der aktuellen Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour, die derzeit als die einflussreichste Person der Modebranche gilt.

Welt der Mode © .shock - Fotolia.comLamberts Ziel war es, die Aufmerksamkeit der Weltpresse von Europa und der damals führenden französischen Modewelt auf die USA zu lenken. Amerikanische Designer sollten die Möglichkeit bekommen ihren eigenen Stil zu entwickeln und der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Bedingt durch den Krieg war das Interesse an Mode in Europa zu diesem Zeitpunkt eher von nachrangiger Bedeutung. Auch die Anreise für das Fachpublikum von anderen Kontinenten nach Europa war erheblich erschwert. Diese beiden Tatsachen machte sich Eleanor Lambert zu Nutze, um New York als Fashionmetropole Nummer Eins zu etablieren, was ihr schlussendlich auch gelang: Heute ist die New York Fashion Week die wichtigste Modeveranstaltung weltweit und eröffnet jedes Jahr den Reigen der Modewochen bevor die drei europäischen Städte London, Mailand und Paris folgen. Nach New York ist die Paris Fashion Week die zweiteinflussreichste der Welt. Die Pariser Modenschauen gelten als die mit der meisten Tradition. Die Modewelt verdankt der Stadt an der Seine ihren Ursprung: Hier wurde die Haute Couture („gehobene Schneiderei“) geboren. Der erste bekannte Designer und Begründer der Haute Couture Charles Frederick Worth eröffnete Mitte des 19. Jahrhunderts eines der ersten Modehäuser in Paris. Hier ließ er seine luxuriösen Kreationen erstmalig in der Geschichte von Mannequins vorführen und erfand somit die Modenschau wie wir sie heute kennen.
In Europa kann neben Frankreich auch Italien auf eine lange Tradition in der Mode zurückblicken: Bereits in den 50er Jahren fanden Modemessen in Florenz und Mailand statt. Zunächst galt Florenz als die unangefochtene Modehauptstadt Italiens. In den 60er Jahren kam dann Mailand eine zunehmend höhere Bedeutung zu. Heute gehört die Mailänder Modewoche zu den vier Topveranstaltungen der Welt. In der Herrenmode spielt Mailand sogar eine wesentlich größere Rolle als die drei internationalen Konkurrenzstädte.

Übrigens

Shopping © Yuri Arcurs - Fotolia.comDie 1984 ins Leben gerufene London Fashion Week zeichnet sich hingegen deutlich weniger durch Tradition aus: Die präsentierte Mode gilt vergleichsweise als eher exzentrisch. Darüber hinaus legt man in London großen Wert auf die Förderung talentierter Nachwuchsdesigner. Eigens hierfür wurde der Förderpreis „NEWGEN“ eingeführt. Berühmter Preisträger war unter anderem der 2010 verstorbene Londoner Kultdesigner Alexander McQueen. Auch Star-Designer wie John Galliano oder Stella McCartney wurden durch die Londoner Fashion Week einem breiteren Publikum bekannt.
Die Fashion Weeks folgen auch zunehmend den neuesten technischen Trends: Immer mehr Designer übertragen ihre Shows via Live Stream ins Internet. So ist es auch dem breiten Publikum möglich, beispielsweise über die Webpages der Modelabels oder über Facebook an dem Event teilzuhaben.

Shopping © Yuri Arcurs - Fotolia.comKleider machen Leute, behauptet ein geflügeltes Wort. Tatsächlich lässt sich an der Kleidung vieles ablesen. Bei traditioneller Kleidung wird das besonders deutlich. Diese Kleidung spiegelt die kulturelle Identität ihrer Träger, gibt Auskunft über die geografische Region, aus der sie stammen und kennzeichnet sie als Mitglieder einer bestimmten (Volks-) Gruppe oder Religionsgemeinschaft. Im deutschsprachigen Raum wird traditionelle Kleidung auch als Tracht bezeichnet (von althochdeutsch traht(a), niederdeutsch dracht: das, was getragen wird).
Hinweise auf das Aussehen traditioneller Kleidung lassen sich anhand historischer Abbildungen und Texte finden. Daneben dienen erhaltene Kleidungsstücke oder Textilfragmente als Quellen historischer Forschung.
Im Unterschied zu Berufs- oder Amtstrachten aus dem städtischen Umfeld hat die Volkstracht ihren Ursprung in ländlichen Gebieten. Erste bäuerliche Trachten sind in Europa gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstanden. Dabei wurden Volkstrachten fast immer in zwei Ausführungen gefertigt: eine für den Alltagsgebrauch und eine zweite für formelle oder festliche Anlässe. Als regionaltypische Kleidungsform gaben Trachten nicht nur Auskunft über die Herkunftsregion sondern konnten zugleich den sozialen oder religiösen Status ihrer Träger anzeigen. Der Personenstand einer Frau ließ sich beispielsweise daran ablesen, wie die Schleife ihrer Schürze gebunden war.
Wie in Europa gibt es in allen Regionen der Welt traditionelle Kleidung. Häufig ist sie im Zuge der Globalisierung aus dem Alltag verschwunden und wird nur noch zu festlichen Anlässen getragen. Aber noch heute wird traditionelle Kleidung getragen – im Alltag wie auch zur Demonstration kultureller oder religiöser Identität. Prominentes Beispiel hierfür ist Hamid Karzai, der als Präsident Afghanistans stets in der traditionellen Kleidung seines Volksstammes auftritt.

Beispiele für regionstypische und religiöse traditionelle Kleidung

Afrika
Der Burnus, ein weiter Kapuzenmantel, wird vor allem von Beduinen in Nordafrika getragen. Die Dschellaba (auch Djellaba oder Galabiya) – ein langes, weites Gewand – ist in verschiedenen Ländern des Maghreb, insbesondere in Marokko verbreitet.
Aus Ostafrika stammt der Kikoi – ein farbenfroher Wickelrock, der ursprünglich von Frauen und Männern zu besonderen Gelegenheiten getragen wurde.

Asien
Traditionelle Kleidung einiger Völker in Südasien ist der Salwar Kamiz, ein längeres, meist von der Hüfte abwärts geschlitztes Hemd (Kamiz), das locker über einer Hose (Salvar) getragen wird. Frauen tragen dazu noch einen langen, breiten Schal – die Dupatta.
Typisch für Japan ist der Kimono. Frauen in Indien und Nepal kleiden sich traditionell mit einem Sari. Charakteristisch für Vietnam ist das Áo dài, ein knie- bis knöchellanges, auf beiden Seiten hoch geschlitztes Seidenkleid, unter dem meist weite, lange Hosen getragen werden. Traditionelles Kleidungsstück der chinesischen Frauen ist das Cheongsam.

Amerika
Prägnantes Beispiel für traditionelle Kleidung ist hier der vor allem aus Peru und Mexiko bekannte Poncho.

Europa
Ein traditioneller Faltenrock für Männer ist die Fustanella, die Griechenland und Albanien noch immer verbreitet ist. Der Kilt ist ein traditionell in Schottland getragener, knielanger Männerrock.

Das wohl bekannteste religionsspezifische Kleidungsstück für Frauen ist das Kopftuch. Daneben gibt es den Tschador und den Niqab, die als Umhang um Kopf und Körper getragen werden und das Gesicht freilassen. Im Gegensatz dazu verhüllt die Burka den gesamten Körper einschließlich des Gesichts. Hidschab oder Hidjab (arabisch: Vorhang) ist die arabische Bezeichnung einer den weiblichen Körper verhüllenden Kleidung. Begründet wird das Tragen mit den Lehren des Islam, wobei die Vorschriften des Korans unterschiedlich streng ausgelegt werden. So ist das Tragen des Hidschab in Saudi-Arabien und im Iran Pflicht. Auch Angehörige anderer Glaubensrichtungen müssen sich diesem Zwang unterwerfen. Zuwiderhandlungen können streng bestraft werden.